Wie die Salze unserer Erde auf unseren Tellern landen
Wir mögen viele wichtige Rohstoffe unseres Planeten fortlaufend erschöpfen, doch wenn es ein Gut gibt, das vermutlich für immer in ausreichender Menge vorhanden sein wird, dann ist es Salz. Überall auf der Welt lagert Steinsalz in unseren Bergen. Es mag ursprünglich aus dem Meer und Salzseen stammen, aus dem wir es auch heute noch zum überwiegenden Teil gewinnen, doch es hat sich über Milliarden von Jahren im Zusammenspiel mit Sonne, Wind, Regen, Schichten von Kalk, Gips und Natriumchlorid, Sand und Ton zu Salzstöcken gebildet, die unter kilometerdicken Felsbrocken liegen, die aufgebohrt und ausgeschwemmt werden müssen, damit wir unsere Gerichte mit hochwertigem Steinsalz bestreuen können. Um naturbelassenes Meersalz zu gewinnen, wird das Wasser in spezielle Becken oder sogenannte Salzsalinen, auch bekannt als Salzgärten geleitet, in denen es unter Sonneneinstrahlung natürlich verdunstet, bevor es in der Regel geerntet, gewaschen und getrocknet wird. Heutzutage kommen für diese Schritte Maschinen und Bagger zum Einsatz und der Prozess wurde weitestgehend technologisch perfektioniert, während er einst von Hand geschah und in seltenen Fällen speziellen Salzes noch immer geschieht. Nämlich bei unserem sich großer Beliebtheit erfreuenden Fleur de Sel – den Blumen des Salzes. Auch hierfür wird Meerwasser in speziell angelegte Steinbecken geleitet und gewartet, bis die Sole – die wässrige Lösung, aus der das Salz schließlich gewonnen wird – gesättigt genug ist. Dann wird der Zufluss von neuem Wasser unterbrochen und das Salz beginnt unter Einfluss von Wind und Sonne zu kristallisieren, bis es mit großen Haken von der Wasseroberfläche geerntet wird, um anschließend unbehandelt getrocknet und abgepackt zu werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Salzen verfügt Fleur de Sel über einen höheren Flüssigkeitsanteil und eignet sich nicht zum Befüllen von Salzstreuern oder Mühlen, sondern sehnt sich bei seiner Verwendung nach dem Prinzip: das Beste kommt zum Schluss. Wir tuen dem Salz und uns also einen Gefallen, wenn wir die zarten Flocken mit den Fingern als finale Veredelung über unsere Gerichte geben, auf denen sie dann fein zerschmelzen können.